Pressebilder Jedermann Spielzeit 2007
Freilichtspiele SchwŠbisch Hall
Der Abdruck ist honorarfrei.
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Freilichtspiele SchwŠbisch Hall / 
JŸrgen Weller Fotografie

Jedermann


Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes


von Hugo von Hofmannsthal


Bearbeitet von Christoph Biermeier und Georg Kistner


Was bleibt von einem Leben? Was bleibt übrig, wenn es ans Sterben geht, wenn man Bilanz ziehen muss? Das sind die Fragen, die Hofmannsthal stellt und unversehens wird aus dem scheinbar behäbigen Stück ein moderner, zeitgemäßer Totentanz. Inszeniert haben wir das Stück als Lebensfilm, der in der Todessekunde abläuft. Das Bühnebild auf der Treppe war beeindruckend: ein Riss durchzieht die Treppe von oben bis unten, Herzinfarkt und Erdbeben in einem. Ein absolut unterschätztes Stück!


Presse:

Biermeier hat sich das altertümelnde Stück mutig vorgeknüpft – und es zur brechtischen Revue verwandelt und verfremdet und manchmal grell in die Gegenwart geholt. … Regisseur Biermeier bietet vieles, nur kein plattes, vom Blatt gespieltes Mysterium. Sein “Jedermann” ist Drama, Komödie, Farce, auch Musical mit derb-jazziger, neutönerischer Bläsercombo und mit Songs der Sängerin Bobo als Erzengel. Da rast mal der Tod wunderlich mit einem Sarg an der Kirche vorbei, dann spielt Renate Regel als Werke eine beklemmende Gretche-Szene – ein erbarmungswürdiges Geschöpf, das um Jedermann zittert.

Der Mammon ist eine fernöstliche Märchen-Gang, der Teufel ein hektischer Buchhalter, und der Glaube – die Partie übernimmt ein Chor. Da spricht der gesunde Menschenverstand des Volkes. Jedermann kommt auch nicht einfach in den Himmel, im Büßerhemd tritt er nicht aus dem Tor von St. Michael. Solche schnelle Absolution will Biermeier nicht erteilen. Jedermann liegt tot genau auf dem Riss, der sich durch die Treppe zieht. Noch ist dieser Mann der Hölle näher. Im Übrigen hat sich Jedermanns guter Gesell (Andrè Kudella) den Geldkoffer gesichert – aber auch ihm sitzt schon der Tod im Nacken. Südwestpresse


Überhaupt die imposant-verflixte Bühne: Zum ersten Mal hat es eine Inszenierung in Hall gewagt, das steinerne Monument mittels täuschend echter Kunststeinattrappen vertikal aufzubrechen … Dieser Jedermann ist modern und archetypisch zugleich, und dürfte, wenn das Sommerwetter mitspielt, ein Publikumserfolg werden. Pforzheimer Zeitung


Regie: Christoph Biermeier


Ausstattung: Katrin Busching


Musik: Michael Kessler


Choreografie: Sommer Ulrickson


Mit: Johannes Brandrup (2006), Stephan Szasz (2007), Saskia von Winterfeld, Renate Regel, Bobo, Kathrin Höhne, Alexandra Schnaubelt, Simone Stahlecker, Tamara Brücken, Anna Widmer, Christine Häusler, Andreas Guglielmetti, Hubert Krohnlachner, Udo Zepezauer, Andrè Kudella, Werner Koller, Leo Gmelch, u.v.a.


Premiere: Freilichtspiele Schwäbisch Hall, Große Treppe, 10. Juni 2006


Fotos: Jürgen Weller